One by One Deutschland

Schüleräußerungen

Schriftliche Bemerkungen der Schüler im Anschluss an die Schulbesuche.

“Unser One by One Gespräch am 25. November 2005 fand ich sehr aufschlussreich und auch sehr bewegend. Es war sehr interessant, die Zeit der Judenverfolgung von zwei verschiedenen Menschen und deren unterschiedlichen Elternhäusern kennen zu lernen, die beide die furchtbare Zeit miterleben mussten. Ich finde es sehr mutig von Ihnen und bewundere Sie dafür, dass Sie so offen über die Zeit und Ihre Erinnerungen sprechen können.”
Ev. Schule Frohnau
“Ich fand die Begegnung heute sehr wichtig, weil Menschen über die Nazizeit berichtet haben, die damals in unserem Alter waren. Sie haben offen über ihre persönlichen Erfahrungen berichtet.”
Ev. Schule Neuruppin
“Es war eine sehr gute Veranstaltung und man sollte sie in jeder Schule, auch in der Mittelstufe stattfinden lassen. Was hat mein Opa in der Zeit eigentlich gemacht? Leider kann ich ihn nicht mehr fragen, aber es würde mich interessieren, auch die Geschichte meiner anderen Verwandten. Mich interessiert besonders die persönliche Erfahrung mit Vorurteilen und wie man damit umgeht.”
Fritz-Karsen-Schule Berlin-Neukölln
“Ich denke, es (die Schulgespräche) ist die beste Methode, mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden.”
John-Lennon-Gymnasium Berlin-Mitte
“Die persönlichen Erzählungen verdeutlichen die damalige Lage besser, als es jedes Buch kann.”
Kant-Gymnasium Berlin-Spandau
“Die Begegnung war für mich wichtig, da ich wahrscheinlich selber ein Archiv anschreiben werde. In meiner Familie wird zwar viel über die (Nazi)zeit geredet, aber nie über unsere Familie. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind und uns Ihre Lebensgeschichte erzählt haben.”
John-Lennon-Gymnasium Berlin-Mitte
“Ich hatte erwartet, dass mir einer erzählt, der im Krieg war und wie es für einen Nazi war, einen Juden zu erschießen. Ob Ihm das wehgetan hat einen Menschen zu erschießen, oder ob er dachte, dass ihm das ganz egal ist.”
“Ich fand es nach und nach immer interessanter, was die Damen von sich gegeben haben. Die Lebensstory der Frauen ist ergreifend und ganz schön heftig. Es hat mir wieder gezeigt, wie schlimm dieser Krieg war: die sind gemeint, die sich über Krieg lustig machen.”
“Ich würde gern mal eine deutsche Frau anhören, die auch ein bisschen Stolz gezeigt hätte, die von ihrem Vater auch ein bisschen begeistert war und nicht nur so schlecht von ihrem Vater redet, weil er stolz war ein Wehrmachtssoldat gewesen zu sein.”
“So jemand wie Hitler brauchen wir wieder, der uns sagt, wo es lang geht und der alle raus schmeißt, die mit unseren Steuergeldern hier leben und uns die Arbeitsplätze wegnehmen.”
Berufsschule Hennigsdorf
“Das gemeinsame Gespräch mit Frau F. hat meine Neugier geweckt. Ihr Schicksal hat mich auf das meine bzw. auf das meines Großvaters aufmerksam gemacht und ich will versuchen dort noch zu forschen. Ich finde es jedoch schrecklich, heute auf die Fehler meiner Vorfahren aufmerksam gemacht zu werden. Ich sehe oft Bilder meines Großvaters und sehe ihn doch mit Stolz. Ich bin stolz auf meinen Namen, auch wenn ich nicht unterstütze, was damals geschehen ist. Doch wenn ich meinen Opa auf den Fotos sehe, sehe ich einen stolzen Mann, der für seine Überzeugung gestorben ist. Er hätte heute nicht überlebt. Er wäre nicht glücklich geworden. Vielen Dank für das interessante Gespräch.”
Ev. Schule Neuruppin
“Seit dem Gespräch mit Frau F. möchte ich mehr wissen: mehr über die Überlebenden und über meine Vorfahren. Allerdings sind all die schon tot. Mein einer Urgroßvater starb in Stalingrad und der andere in der Normandie. Ich kann niemanden fragen, wie meine Urgroßeltern gelebt haben, da meine Verwandten entweder tot sind oder in Frankreich sind. Deshalb fand ich es so spannend Frau F. zuzuhören.”
Ev. Schule Neuruppin

Gedichte

Manchmal fassen SchülerInnen ihre Eindrücke in Gedichten zusammen:

(Ohne Titel)
Verfolgung
Juden­Ausgrenzung
Propaganda - viele Tote - Konzentrationslager
Qualen ­ Hungersnot ­ Versuchsopfer ­ Angst
Grausamkeit
Krieg
leidende Kinder
Glaube an die gute Sache
Wehrmacht
Kriegsverbrechen
Gesamstschule Hennigsdorf
Mut
Dein Mut
ist mein Mut
zusammen haben wir mehr
Zusammenhalt
Ausgrenzung
ich bin ausgegrenzt
bin ich anders?
Was mache ich falsch?
Ich will das nicht!
Warum?
Angst
werde bedroht
ich bin ausgegrenzt
Warum tut ihr das?
wieso?
7.Klasse Paul-Natorp-Gymnasium Berlin-Friedenau

Mündlich

Nach dem Workshop „Die Geschichte aus dem Koffer“ fragt Inge Franken “Hast Du einen Gedanken, den Du heute mit nach Hause nimmst?” Dies sind einige Antworten:

“Es kann auch Freundschaft geben zwischen ehemaligen Feinden.”
“Ich bewundere Ihren Mut, über Ihre Vergangenheit zu sprechen, die trotz der vielen Jahre immer in Ihrer Gegenwart präsent ist. Bewundernswert ist auch Ihrer beider Lebensmut, trotz Ihres Schicksals. Ihre Geschichte war bewegend und traurig. Trotzdem waren Sie in der Lage, darüber zu sprechen. Ich habe gesehen, dass Sie innerlich nicht gestorben sind.”
“Viele von uns waren während Ihrer Erzählungen sehr betroffen. Wir konnte Ihre Ängste und Schmerzen spüren. Jetzt ist es nicht nur die Geschichte des Landes, in dem wir leben, sondern Unsere Geschichte, die so schlimm wie sie ist niemals verdrängt, vergessen oder verleugnet werden darf. Mit Ihrer Hilfe konnten wir eine emotionale Beziehung zu der Vergangenheit Deutschlands aufbauen.”
“Benutze keine rassistischen Wörter. Bitte respektiere alle Menschen und das Land aus dem sie kommen.”
“Die deutsche Verfassung sagt: Alle Menschen sind gleich!”
“Mir ist klar geworden, dass es nicht nur Geschichte ist, viele Probleme sind aktuell und betreffen uns (heute).”
“Wir dürfen nie aufhören Fragen zu stellen.”
“Bis heute habe ich immer gesagt: „Nicht schon wieder dieses Thema!“ Aber heute habe ich gelernt, dass es gut war , dass wir die Wahrheit wissen.”
“Ich bin dankbar für die Ehrlichkeit und denke, dass mir dieser authentische Einblick heute dabei geholfen hat, über Menschen nicht voreilig zu urteilen.”
“Auch wenn der 2. Weltkrieg viele Menschenleben gefordert hat, bin ich stolz darauf sagen zu können, dass meine Urgroßväter für die damalige Ideologie gekämpft haben. Der Tag heute hat mir die Möglichkeit gegeben, über Vor- und Nachteile genauer nachzudenken. Ich nehme nichts neues mit. Alles war mir bekannt. War aber trotzdem interessant. Danke!”
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